    
dawnwolf
Benutzername: dawnwolf
Nummer des Beitrags: 28
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| Veröffentlicht am Donnerstag, 05. August 2004 - 14:56 Uhr: | 
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Ich schliesse mal von mir auf Andere und nehme an, dass Du Rueckmeldung von Deinen Lesern wuenschst. 
Die Geschichte ist, was Deine Kunst angeht, vielversprechend. Gut gefallen hat mir, dass Du viele verschiedene und einfallsreiche Wendungen verwendest, um den Schwanz des Mannes zu benennen: "maennlichstes Teil", "Ausbuchtung", "Lustspender", "Samenspender" - zunehmend direkter, wenn die Geschichte direkter wird. Gut gefallen haben mir auch humorvolle Bilder wie "ich folgte ihm wie ein Entenjunges seiner Mutter".
Arbeiten kannst Du, denke ich, hauptsaechlich an diesen drei Dingen - ich sortiere mal von "kleiner Aufwand" zu "richtig ne Aufgabe":
- Feinschliff. Das ist ein bisschen wie Schreinerei - das schoenste Moebel verliert seinen Eindruck, wenn ich mir beim Drueberstreichen einen Spleiss einziehe. Fuer die Geschichte heisst das Orthographie und Grammatik. Ich gebe mal ein Beispiel unter vielen: Du verwendest Word, und dabei ist ein Fehler beim "Ausschneiden-und-Ersetzen" schnell passiert, was dann zu Konstruktionen wie dieser fuehrt: "dann holte ich mir am Kiosk ein Eis und ging zurück zu meinem Platz, Nachlaufen und Hinterhergucken erwischt zu werden". Da fehlt ein "um nicht beim" oder ein aehnliches Satzkonstrukt .
- Fluss. Ich kann das nicht richtig packen, leider (und koennte ich es, waere meine eigene Schreiberei nicht so stuemperhaft -- was ich meine, ist der "Fluss" der Geschichte. Die Deinige fliesst groesstenteils. Feinschliff wuerde helfen, sich beim Lesen nicht den Zeh anzuhauen, klar. Davon abgesehen meine ich, "Spruenge" in der Geschichte warzunehmen - nur leider, wie gesagt, fehlt mir selbst das Handwerk, um Dir jetzt genau sagen zu koennen, was und wo. Tut mir leid.
- Und ... Aufbau der Geschichte, Konflikt. Du baust einen Konflikt ein, das ist gut. Wenn ich das richtig interpretiere, sind die zwei Konfliktpunkte in Deiner Geschichte "private Lust in einem oeffentlichen Raum" und "intimer Umgang mit einem Fremden". Bau die Konfliktpunkte weiter aus! Damit meine ich nicht, dass Du die Beschreibung des "Luxuskoerpers" des Mannes ueber eine Seite hinweg fallen lassen sollst. Nur - bau ein wenig von dem von Dir schon angelegten Konflikt da mit ein, um Spannung zu erzeugen.
Es ist ein oeffentliches Bad, und doch kriege ich von der Oeffentlichkeit in dem Bad gar nichts mit. "Inmitten all dieser Leute waren wir fast außer uns, vor Lust aufeinander". Wo sind sie denn, die Leute, in deren Mitte die zwei sind? Sind da Andere, die den Mann bemerken? Die die Protagonistin bemerken? Die Reaktionen koennen ruhig kurz sein, der Fokus darf auf der Protagonistin und ihrem "Wild" bleiben - aber gib uns ein bisschen Hintergrund.
Ah, ja, jetzt weiss ich, was ich sagen will, das ist dann eigtl. schon Punkt 4 (und vielen Dank auch an meine Lehrer ): "Sag es mir nicht, zeig es mir". Das ist eine hervorragende Regel fuers Geschichtenschreiben. Sag mir nicht, dass das Bad oeffentlich und voll ist - zeig mir, dass das Bad oeffentlich und voll ist. Damit wird die Geschichte lebendiger.
Liebe Gruesse
DawnWolf
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Der Fremde im Freibad